Auf jeden Fall werden Bands spielen und natürlich werden Texte gelesen. Als Literaturshow mit Schreimövenchor wird es natürlich auch Prosanova geben.

Bis das Lineup steht nur so viel: Es geht um Lesebühnenromantik, Singer-Songwriter, Märchenrunden, öffentliche Chorproben (wer sich nicht rechtzeitig wegduckt, ist dabei), Literatur-Kneipenquiz, Hörspielworkshop, Yoga, Massage, Lagerfeuer, Cocktails, Kanufahrten, Disco und die ein oder andere Literaturzeitschriften-Neuausgabe.

Durch ein erstes, unvollständiges Lineup könnt ihr euch hier klicken. Es ist noch lange nicht vollständig:

Lineup 2019

Emil Bosse

© Der Fotowikinger

Emil Bosse, geboren 1992 in Essen, lebt und arbeitet als Lyriker und Slam Poet im Ruhrgebiet. Mit seinen Texten tritt er regelmäßig im deutschsprachigen Raum auf. Derzeit studiert er Sonderpädagogik, Germanistik, Ästhetische Bildung und Gender Studies an der Universität zu Köln. 2018 war er Stipendiat des internationalen Künstlerhauses Lukas im Ostseebad Ahrenshoop und hat an den nordrhein-westfälischen Meisterschaften im Poetry Slam teilgenommen. Privat interessiert er sich auch für Avocados.

Stephan Deglow

Stephan Deglow (HausLese, Rostock)

Programmierer, MultiMedia-Künstler, manchmal Autor von Kurzgeschichten.

Steffen Dürre

© Steffen Dürre
© Steffen Dürre

Steffen Dürre selbst bezeichnet sich als selbstverhindernder Autor, eigenen Angaben zufolge werde er als solcher auf schon fahrlässig zu nennende Art und Weise unterschätzt. Seine stetig wachsenden Bemühungen um eine noch viel glanzvollere Selbstverhinderung jedoch seien auch nur immer wieder verharmlost und mit ätzender Unaufmerksamkeit quittiert worden, gesteht der vor allem als unterschätzter Verleger hinlänglich unbekannt gebliebene Dürre auf Nachfrage. Aus Einsicht in diese gleichsam unangenehme wie ungerechtfertigte Tatsache habe er nun beschlossen, „sich abwechslungshalber durch aktive Autorentätigkeit“, so Dürre wörtlich, „die eigene Identität nachhaltig zu erschreiben“. Dabei gehe es ihm jedoch auch um den Schutz des ungeborenen Werkes, versichert er beflissentlich, das Geschriebene schließlich habe ein Recht darauf, möglicherweise entziffert zu werden. Dem Verweis auf die drohende Gefahr, vermittels solch drastischer Schritte einer nahezu unüberschaubaren Leserschaft bekannt zu werden, entkommt Dürre im Verweis auf den existentialistischen Ansatz seiner gewagten Unternehmung. „Nur schreibend“, so Dürres Fazit, „habe er wirklich die Möglichkeit, sich erfolgreich selbst zu verhindern.“ (Text: Thomas Fehling)

Kirsten Fuchs

Kirsten Fuchs (Fuchs und Söhne, Berlin)

Kirsten Fuchs ist Schriftstellerin, Lesebühnenautorin und Kolumnistin und lebt in Berlin. Mehrere Veröffentlichungen unter anderem: »Die Titanic und Herr Berg« bei Rowohlt Berlin, »Eine Frau spürt so was nicht« bei Voland & Quist. Sie schreibt regelmäßig Kolumnen für »Das Magazin« und ist Mitglied bei der Lesebühne »Fuchs und Söhne«.
Neueste Bücher:"Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig" - Voland & Quist
"Mädchenmeute" - Rowohlt Berlin

Martin Graupner

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Franziska Hauser

Franziska Hauser (DEO, Berlin)

Franziska Hauser, geboren 1975 in Berlin ist Autorin und Fotografin. An der Kunsthochschule Berlin Weißensee studierte sie Bühnenbild und freie Kunst, später Fotografie an der Ostkreuzschule. Sie ist freie Mitarbeiterin bei "Das Magazin-Kultur, Gesellschaft, Leben", Texte erschienen in Berliner Zeitung, Brigitte, Maxi, NIDO, taz, Freitag u.a. Im Frühjahr 2015 erschien ihr Debütroman "Sommerdreieck" im Rowohlt Verlag, wofür sie mit dem Debütantenpreis der lit.Cologne ausgezeichnet und für den ZDF Aspekte Preis nominiert wurde. Im Frühjahr 2018 erscheint ihr zweiter Roman "die Gewitterschwimmerin" im Eichborn Verlag, sie tritt regelmäßig bei Berliner Lesebühnen auf.

www.foto-haus.info

Marcel Hintze

Marcel Hintze kommt aus Überzeugung, ursprünglich aber aus Dargun unweit des Recknitzberges. Nach seinem Soziologiestudium in Rostock hat er dort die Segel gestrichen: hellgrün. Seitdem lebt er in Berlin-Steglitz, wo es sich die Sprache gemütlich gemacht hat zwischen Rasen, Rosen, Rhododendron und nur darauf wartet, dass mal jemand alles kurz und klein haut und dann wieder zu neuen Kleinigkeiten und Großigkeiten in Liedern zusammenfügt. Was dem Zuhörer bleibt sind Zufluchtsworte, aber vor allem ein breites Grinsen überm Doppelkinn. Mit dieser Mischung hat Marcel zahlreiche Song Slams in Berlin, Hamburg, Leipzig und Lübeck gewonnen.

Carlo Ihde

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Fabian Lambeck

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Henrik Lauber

Henrik Lauber (Prosanova)

Als Lehrer hat er zwar geschworen, dem Land Niedersachsen treu zu dienen, sieht aber keinen Interessenkonflikt, wenn er in seiner alten Heimat Mecklenburg-Vorpommern vorliest. Insgeheim beneidet er Schüler um die wunderbare Möglichkeit, das ganze Jahr Charakterisierungen, Kommentare und Interpretationen fertigen zu können. Deshalb schreibt er auch gern Aufsätze. Oder Gedichte. Oder Aufsätze zu den Gedichten.

David Lorenz

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Melodealer

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Susanne Schirdewahn

Susanne Schirdewahn (DEO, Berlin)

Susanne Schirdewahn ist ein echtes Großstadtgewächs. Geboren 1970 in Berlin/Charlottenburg, verbrachte sie ihre Kindheit in München. Lange Zeit pendelte sie der Liebe wegen zwischen Paris und Berlin, wohin es sie 1992 zog. Mit einem Zwischenstopp in Wien am Burgtheater führte sie ihr Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ bis 1998 weiter. Seitdem arbeitet sie als Autorin und bildende Künstlerin. Ihr Debütroman „Schlafende Hunde“ erschien 2008 im Verlag „Onkel und Onkel“. In der Berliner Zeitung sind ihre Kolumnen seit 2010 zu lesen: „Sitzung. Darf ich Sie zeichnen?“, „Basteln mit Prominenten“, „Emoijs“, wo sie beide Leidenschaften, Literatur und Kunst, zusammenführt. Außerdem ist sie Mitglied der Lesebühne „DEO“ zusammen mit Franziska Hauser und Kirsten Fuchs.

Sie lebt mit Mann und zwei Kindern in Prenzlauer Berg.

Susanne Schirdewahn kann nun leider doch nicht persönlich anwesend sein. Sie hat aber extra für die Prosanova Videos mit Gruß und Text aufgenommen, so dass sie dann doch irgendwie bei uns ist.

Matthias Spehr

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Martin Stegner

Martin Stegner

Martin Stegner, einer der letzten Heimatdichter, erscheint aller Jubeljahre als Komet am Lyrikhimmel Mecklenburg-Vorpommerns. Am 21. Juli wird er mit blauem Schweif über Recknitzberg hinwegziehen und das Ozonloch mit Gedichten und Liedern füllen.

Theresa Steigleder

Theresa Steigleder (Greifswald)

Theresa Steigleder, geboren am 23.06.1990, wuchs in einem kleinen Dorf namens Schmiedefeld am Rennsteig mitten im Thüringer Wald auf. 2009 zog es sie heraus aus dem Wald und hinein in die weite Welt, um zu studieren. Die weite Welt war zuerst Erfurt und ab 2013 dann die wundervolle Hafenstadt Greifswald. Seit Juni 2016 ist sie stolze Besitzerin eines Masterzeugnisses der Vergleichenden Literaturwissenschaft. Greifswald gefällt ihr so gut, dass sie gar nicht dort weg möchte. Sie mag die Kultur, die sich in dem kleinen Städtchen immer wieder neu und weiter entwickelt. Seit diesem Jahr hat sie einen eigenen Poetry Slam im Studentenclub Kiste und eine Lesebühne im Jugendzentrum Klex in Greifswald. Ach ja: das Meer in der Nähe zu haben ist auch echt gut.
Theresa schrieb schon immer sehr gerne. Bereits in der zweiten Klasse konnte sie ihre Mitschüler mit selbstgeschriebenen Geschichten über Tiere begeistern und ihre Familie mit selbstausgedachten Disneyfilmfortsetzungen nerven. Mit Grenzen und akademischen Schreibstilen konnte sie sich nie anfreunden. Deswegen besteht ihr Gesamtwerk, welches bis jetzt leider nur eingestaubt in Regalen und auf Festplatten ruht, aus vielen verschiedenen Aspekten: Lyrik über das Leben mit Bezügen zu Wald, Wiesen und Wasser. Spontane Kurzgeschichten, die durch die Beobachtung von Menschen oder durch den Blick in den Spiegel entstanden sind. Worte auf Papier, die auf Poetry Slams zu ausgesprochenen Worten werden und dadurch erst ihre vollkommene Wirkung entfalten. In Arbeit sind zudem ein Roman über die Erinnerungen einer Schulklasse und ein Märchen für Erwachsene. Und Poetry Slam Vize-Landesmeisterin Mecklenburg Vorpommerns ist sie auch geworden. Aber ist das eigentlich wichtig? Eigentlich nicht.

 

Zur weiteren Beschreibung haben wir folgenden Text aus einer werbefinanzierten, terminjournalistischen Zeitung geklaut, dessen Inhalt passt:

Literaturfestivalmanifest

Es kann Aufgabe eines mündigen Umgangs mit der Welt sein, Sprache auf den Bildschirm, oder zu Papier zu bringen. Solch ein Produkt ist in manchen Fällen Literatur.

  • Literatur ist niemals bloße Aufmerksamkeit erheischende Kommentarfunktion.
  • Literatur ist niemals eine Zeitungskolumne.
  • Literatur verkündet niemals einseitige Meinungen, ohne einen offenen Diskurs zu ermöglichen.
  • Literatur ist auch kein animiertes GIF.
  • Literatur ist nur in sehr seltenen Fällen ein politisches Pamphlet.

Geschriebene Texte können vorgetragen werden, schlussfolgernd müssen solche Vorträge eine wichtige Rolle auf einem Literaturfestival spielen.

  • Der unsichere und Beklemmung erzeugende Vortrag von Literatur ist eine Kunstform.
  • Der inspirierende, wirkungsvolle Vortrag von Literatur ist eine Kunstform.
  • Der wütende, Ohnmacht beschreibende Vortrag von Literatur ist eine Kunstform.
  • Der Inneres nach außen tragende Vortrag von Literatur ist eine Kunstform.

Jeglichem Vortrag eines geschriebenen Wortes sollte auf einem Literaturfestival zugehört werden. Literaturfestivalbesucher dürfen sich ein Urteil zu solch einem Vortrag bilden, sofern sie diesen gehört haben. Literatur darf auf einem Festival beklatscht und bejubelt werden.

Literatur darf bemängelt werden. Humor kann Mittel sein, ist aber niemals der Zweck von Literatur. Reime sind nicht dazu geeignet, Texte aufzuwerten; Form hat in der Literatur keine Funktion. Lyrik ist trotzdem Literatur. Lyrik hat selten Reime.

Literatur ist keine Musik. Musik gehört zu einem Festival, wie der Irrsinn zu einem Präsidenten-Tweet. Das ist kein Widerspruch. Es darf auf einem Literaturfestival Musik gespielt werden. Es darf auf einem Literaturfestival zu Musik getanzt werden. Auch Musik darf zwischen den Zeilen eines Literaturfestivals Freude und Vergnügen bereiten. Musik kann Live sein, kann aber auch aus der Konserve kommen.

Besucher eines Literaturfestivals dürfen essen und trinken, um nicht zu verhungern, oder zu verdursten. Sie dürfen auch trinken, ohne durstig zu sein. Während eines Vortrages von Literatur sollte der Zuhörer nicht zu laut schmatzen und selten rülpsen.

Literatur ist meist Selbstzweck und wird höchst selten monetär vergütet. Schade, aber so ist es nun mal. Auch auf einem Literaturfestival hat Literatur nur einen Wert, weil sie vorgetragen und ihr zugehört wird. Mehr ist da nicht. In seltenen Fällen gibt es ein T-Shirt.

Wenn Literatur wirklich so selbstlos ist, sollte der Eintritt zu einem Literaturfestival nicht mehr kosten, als eine gut belegte Familienpizza. Literaturfestivals finden nicht nur im Juni, sondern auch im Juli statt. Auf manchen Literaturfestivals kann man zelten, denn neue Literatur sollte nicht nur in Hildesheim ein Festival bekommen, sondern hat den Anspruch, auch woanders Festivals zu veranstalten. Vielleicht einen Monat später. Und wenn Literatur schon Festivals veranstaltet, ist es unumgänglich, dass ein solches mitten im Sommer auch im Festivalland MV stattfindet.